Im Dia­log

"Stimmt die Qualität nicht, wird das Produkt nicht vermittelt."

Was macht eine Biometrie-Versicherung qualitativ hochwertig und wie wichtig ist Qualität für Makler?

Wir haben einen gefragt, der es wissen muss: Patrick Hamacher arbeitet als Vermittler mit dem Schwerpunkt Biometrie.


Patrick Hamacher 

Der Makler aus Würzburg ist spezialisiert auf Freelancer und Selbstständige und Mitgeschäftsführer der Biomex Biometrie Expertenservice GmbH. Darüber hinaus ist Patrick Hamacher in den Prüfungsausschuss der IHK berufen und engagiert sich als Speaker und Vortragsredner.

Für seinen Podcast Versicherungsgeflüster wurde er mit dem Bildungspreis der Deutschen Versicherungswirtschaft ausgezeichnet.


Dialog direkt: Herr Hamacher, rund 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind nicht BU-versichert. Dabei wird jeder Fünfte irgendwann berufsunfähig. Was läuft da falsch?  

Patrick Hamacher: "Was soll mir schon passieren?" und "Der Staat wird sich im Zweifel schon kümmern." – Das eigene Risiko objektiv einzuschätzen, ist schwierig. Schwierig, weil die Arbeitskraft für viele nicht greifbar ist und schwierig, weil das Thema sehr komplex scheint. 

Dialog direkt: Welche Rolle spielt die Qualität der Biometrie-Produkte und des Versicherers bei der Vermittlung? 

Patrick Hamacher: Stimmt die Qualität nicht, wird das Produkt nicht vermittelt. Die Kundinnen und Kunden vertrauen darauf, dass wir als Vermittelnde die passende und angemessene Absicherung für sie finden. Daher ist Qualität das A und O.

Dialog direkt: Stichwort Qualität: Wann ist denn ein Biometrie-Versicherer gut für den Kunden?  

Patrick Hamacher: Ein Versicherer ist dann gut, wenn nicht nur das Bedingungswerk der Tarife auf höchstem Niveau ist und die Finanzstärke gegeben ist, sondern auch der Service vor und während der Vertragslaufzeit stimmt. Also, dass die Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet, schnell und kundenorientiert ist. 

Dialog direkt: … und, ebenso wichtig, wann ist er gut für Sie und Ihre Maklerkollegen?  

Patrick Hamacher: Neben dem oben Angesprochenen ist mir der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitenden wichtig. Kurze Wege, ohne unnötige Bürokratie. Zudem benötige ich digitale Schnittstellen, um meine Arbeitsabläufe schlank zu halten. Versicherer, die noch mit Papierformularen, nicht ausfüllbaren PDF-Dokumenten und Telefax arbeiten, sollten hier schnell die Weichen stellen, bevor es zu spät ist.

Dialog direkt: Als unabhängiger Vermittler haben Sie die freie Wahl unter den Versicherern. Wie vergleichen Sie? Welche Parameter sind für Sie wichtig? 

Patrick Hamacher: Für eine erste Einschätzung sind die professionellen Vergleiche der Analysehäuser sehr hilfreich. Hierbei muss man jedoch beachten, dass diese nur einen allgemeinen Überblick geben. So individuell die Mandantinnen und Mandanten sind, so individuell schaue ich mir auch die Tarife der Versicherer an, um das Passende zu finden. 
Als Parameter sind gute Versicherungsbedingungen und eine gute Finanzkraft des Versicherers als Hygienefaktor gesetzt. Entscheidend ist auch das Verhalten im Leistungsfall. Dieser Punkt spielt bei mir eine sehr wichtige Rolle.

Dialog direkt: Und wie behalten Sie bei der Komplexität der Produkte den Überblick? 

Patrick Hamacher: Lesen, lesen, lesen … und der Austausch im Netzwerk. Gerade wegen der Komplexität habe ich mich auf nur ein Thema spezialisiert, um mir hier auch das Wissen in der Tiefe aneignen zu können. Ist dieser Grundstein einmal gelegt, kann man relativ gut den Überblick behalten und bekommt Änderungen schnell mit, um diese dann entsprechend zu bewerten.

Dialog direkt: Welche Herausforderungen prägen aktuell das Geschäft von Maklern im Biometrie-Bereich? 

Patrick Hamacher: Die größte Herausforderung ist die Versicherbarkeit der Mandantinnen und Mandanten. In den seltensten Fällen gab es bei ihnen in den vergangenen Jahren keine Krankheiten oder Gebrechen. Da im Biometrie-Bereich aber Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen, liegt hier der Fokus. Dann müssen gemeinsam mit den Versicherern Lösungen gefunden werden. 

Dialog direkt: Ein Blick weiter in die Zukunft: Wohin entwickeln sich die Ansprüche Ihrer Kunden im Bereich Biometrie? Erkennen Sie Trends? 

Patrick Hamacher: Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, online einzukaufen und eine ständige Verfügbarkeit von Informationen zu haben. Mit einem Klick ist die bestellte Ware morgen geliefert. Bei Versicherungen (mit einigen Ausnahmen) dauert es dann doch etwas länger. 
Abgesehen davon sehe ich einen anderen Trend: Die Berufsgruppen werden immer differenzierter, sodass gerade Akademiker davon profitieren, während körperliche Berufe immer teurer werden. Der Ausgleich im Kollektiv tritt somit immer weiter zurück.

Dialog direkt: Werden die aktuellen Produkte am Markt diesen Trends gerecht? 

Patrick Hamacher: Nein. Während es in anderen Bereichen immer einfacher und verständlicher wird, gibt es in der Arbeitskraftabsicherung zunehmend mehr Optionen, die zusätzlich ausgewählt werden können. Diese Optionen können durchaus sinnhaft sein, heben allerdings die Komplexität der Produkte.

Dialog direkt: Unsere letzte Frage ist eher ein Angebot: Was würden Sie sich von einem guten Biometrie-Versicherer wünschen? 

Patrick Hamacher: Der Versicherer sollte einmal den Platz der Kundin oder des Kunden einnehmen und dann die Prozesse und Kommunikation von dieser Warte aus betrachten. Wenn er am Ende sagt: "Hier möchte ich versichert sein!", dann macht er vieles richtig.