Wann wird der erste Avatar eine Ver­si­che­rung kau­fen?

Die Zukunft des Maklergeschäfts


50 Jahre Dialog: Das ist für uns vor allem ein Anlass, nach vorne zu schauen. Deshalb hatten wir den Innovations-Psychologen Christoph Burkhardt zu Gast auf unserer Jubiläumsfeier am 24. Juni im Augsburger Kongress am Park. Er brachte jede Menge Ideen und Trends mit, frisch aus dem Silicon Valley. Mit seiner Keynote machte er Lust auf Innovation. 

Wie wird das Maklergeschäft in 50 Jahren aussehen? Gibt es dann überhaupt noch Menschen als Makler, oder werden Versicherungen nur noch durch künstliche Intelligenzen verkauft?

Um Fragen wie diese ging es bei der Keynote von Christoph Burkhardt. Eine erleichternde Antwort direkt am Anfang: Der Innovationsexperte glaubt fest an die Zukunft des Maklerberufs. Denn: "Versicherungen basieren auf einem Wert, den Menschen nur Menschen zutrauen: Vertrauen." 

Umso wichtiger wird die Beziehung zwischen Makler und Kunden. Denn eine menschliche Beziehung funktioniert nur zwischen Menschen

Lust auf Inno­va­tion!

  

Zur Person Christoph Burkhardt

Christoph Burkhardt ist Wirtschaftspsychologe und Innovations-Experte.

Der in Deutschland geborene Kognitionspsychologe und Ökonom hat 8 Jahre Erfahrung in San Francisco, direkt am Silicon Valley, und pendelt heute zwischen den USA, Deutschland und China. 

Er ist CEO von OneLife, Gründer der Burkhardt Group LLC und von TinyBox in San Francisco, Kalifornien. 

Er ist Autor, Speaker, Entrepreneur mit dem Hintergrund in Kognitiver Psychologie, Behavioral Economics, Zukunftsforschung und KI.

Je besser wir unsere Kunden kennen, je mehr Daten wir haben, desto besser und passgenauer können wir Lösungen für sie anbieten. 

Beispiel Netflix: Das Unternehmen empfiehlt jedem Nutzer andere Filme auf Basis der Nutzerdaten. Und in Zukunft? Für unterschiedliche Nutzer gibt es vielleicht bald unterschiedliche Versionen eines Films – mit anderer Filmmusik oder sogar einem anderen Ende. 

Entsprechend kann auch eine Versicherung für jeden Kunden anders sein – basierend auf seinem Profil. 

Was ist Ihr Kerngeschäft? Und was liegt außerhalb?

Dort liegen die Chancen für Innovation und Neugeschäft. Beispiel Netflix: Früher war das Kerngeschäft das Verleihen von Filmen. Dann ging es um Algorithmen. Und heute ist Netflix Produzent von Filmen. 

Netflix hat sein Kerngeschäft völlig neu definiert.

Mensch und Maschine, Realität und Virtualität: Die Grenzen werden weiter verschwinden, so Burkhardt: "Es verschwimmt die virtuelle Realität, die wir noch digitalisieren, mit der realen Welt, in der wir schon leben." 

Das Metaverse ist ein virtueller Lebensraum – in dem Menschen aber echtes Geld ausgeben. Sie kaufen virtuelle Grundstücke, digitale Kleidung für ihre Avatare.

Wann kaufen virtuelle Avatare echte Versicherungen? 

Burkhardt macht Mut, den ersten Schritt zu gehen: "So funktioniert Innovation: Wir machen eine Tür auf, auch wenn wir noch nicht wissen, ob die irgendwohin führt. Und sobald wir die Tür aufhaben, sehen wir die nächsten drei Türen. Wenn wir die erste Tür nicht aufmachen, sehen wir nicht, was als Nächstes kommt."

Nicht jeder Schritt sorgt für Fortschritt, aber ohne den Schritt gibt’s überhaupt keinen Fortschritt.

Um Innovationen zu finden, müssen nicht nur Lösungen gefunden werden – sondern zuerst die richtigen Fragen gestellt werden. Was wollen die Kunden? Welche Probleme haben sie? Und welche Lösungen können helfen, diese Probleme zu lösen?

Für Burkhardt ist es die Aufgabe eines Innovators, zu hinterfragen, ob unsere Annahmen eigentlich die richtigen sind. 

Welche Probleme haben unsere Kunden? Für wen ist welche Versicherung wann wie relevant?


Und wie sehen Sie die Zukunft?

Welche Trends beeinflussen Ihren Arbeitsalltag? Wo sehen Sie Chancen oder Risiken für die Zukunft?

Wir sind gespannt auf Ihre Sichtweise: Diskutieren Sie mit uns bei LinkedIn.